Einen Traumfetzen deuten mit Donald Trump und die eigene Resilienz verstehen
- Sindy
- vor 5 Tagen
- 7 Min. Lesezeit
Es war eine unruhige Nacht und das zeichnete sich schon recht früh ab. Ich erwachte immer wieder, da meine Söhne noch recht lange in der Wohnung herumhantierten und auch danach wurde sie nicht besser. Gegen 1:45 Uhr und der Beendigung meines ersten Schlafzyklus erwachte ich kurz und hatte ein Traumfragment in Kopf. Und die Frage: Kann man auch Traumfetzen deuten? Klar.
Was sind Traumfetzen?
Das braucht keine lange Erklärung. Es sind Fragmente. Bilder. Manchmal auch nur ein Bild oder ein Wort. Solche „Traumfetzen“ entstehen meist beim kurzen Aufwachen aus dem REM-Schlaf. Sie sind wie Momentaufnahmen aus einem viel größeren inneren Film. Auch wenn sie fragmentarisch wirken, können sie eine starke Botschaft tragen und manchmal sogar klarer als ein langer Traum. Deswegen lohnt es sich auch solche Fetzen zu notieren. Und manchmal kann man hier ankern und versuchen zurück in den Traum zu gehen, um sich an mehr zu erinnern. Ganz oft klappt das auch, vor allem in den frühen Morgenstunden. Doch wenn man zu müde ist, so ein Fetzten aus der frühen Phase der Nacht stammt, dann dreht man sich gern einfach um, und schläft weiter. Das ist auch gestattet. In dem Fall wirst du gleich verstehen, warum ich mich nicht bemüht habe, mehr zu erinnern...
Mein Traumfetzen aus Bild und Satz
Bei mir bestand dieser Traumfetzen nämlich aus dem doch recht unsympathischen Gesicht von Donald Trump. Das ich überhaupt von ihm träume, ist an sich schon ein kleiner Alptraum :-). Und so hat es sich auch angefühlt: Ich habe mich unwohl gefühlt. Und gleich danach der Satz. "Am Ende wird doch alles gut", und das fühlte sich befreiend, ja auch ein wenig schelmisch an.
Mehr kann und wollte ich mich nicht erinnern und es war das einzige, dass ich in dieser Nacht mit aus meinen "zweiten Leben" mitnehmen durfte. Ja, auch bei mir ist es mitunter nicht viel.

Träume aus Spiegel des körperlichen Systems
Zunächst muss man bedenken, dass die Nacht wirklich unruhig war. Das zeigen auch meine Schlafdaten: insgesamt 5 länger Aufwachmomente wurden registriert, obwohl ich mich "nur" an 2 wirklich erinnern kann. Mein ganzer Körper stand dadurch unter Anspannung. Da ich auch die letzten Nächte nicht wirklich erholt aufgewacht bin, (und ja auch ein Schlafcoach hat solche Phasen, denn auch ich führe ein Leben, habe so meine Probleme und Sorgen und das gehört auch ein Stück weit zum normalen Leben dazu. Wichtig ist nur, dass das nicht zum Dauerzustand wird und dagegen hilft es auch sich mit seinen Träumen zu befasse) nimmt diese Anspannung aktuell zu. Zeit die Laufschuhe anzuziehen und dem Cortisol-Spiegel davonzulaufen.
Der Traumfetzen ist jedenfalls eingebettet in diese körperliche Unruhe und dennoch zeigt er zeigt, dass auch im fragmentierten Schlaf Sinn entstehen kann.

Resilienz im Traum
Obwohl die Nacht nur wenig Erholung brachte, hat sie mir meine stärkste Ressource gezeigt: Resilienz! Auch wenn es nur dieses Traumfragment war, das unangenehmes Bild einer Autorität und Macht die ich ablehne und das unangenehme Gefühl dazu, so stand am Ende doch ein entlastender Satz wie eine Art Happy End voller Optimismus, Hoffnung und vor allem einer unerschütterlichen Gewissheit, die mich über ein solches Gesicht schon wieder schelmisch schmunzeln lässt.
Man sieht auch in so einem gedeuteten Traumfetzen ganz gut, wie mein Gehirn Spannungen ausbalanciert und Botschaften produziert, die fast wie ein innerer Schutz wirkt. Und genau dafür sind Träume da. Emotionales einordnen, dem "Schrecken" den Schrecken nehmen, damit man sich dem tagsüber wieder stellen kann.
Traumfetzen deuten kann wie ein ganzer Traum ebenfalls mehrschichtig sein
Und ja, da ich weiß, dass sich viele von euch fragen "für was Donald Trump" steht und wie man so ein Traumfetzen deuten kann. Und ob das überhaupt funktioniert. Die Antwort: ja, das geht. Hier einmal ein Deutungsversuch über vier verschiedenen Blickwinkel hinweg. Die körperliche Perspektive hatte ich ja eben schon angeführt.
Psychologisch: Umgang mit Unsicherheit & Machtbildern.
Das Gesicht von Trump kann für mich ein Projektionsbild sein: jemand, der Macht, Kontrolle, Lautstärke oder Dominanz repräsentiert. Was er ja auch tut. Mein Unwohlsein dabei zeigt, dass diese Art von Energie mich innerlich abstößt (und wie!) oder mich an Erfahrungen erinnert, wo jemand „zu viel Raum“ eingenommen hat. Das ist so allgemein, dass es zutreffen kann.
Der Satz „Am Ende wird doch alles gut“ ist dagegen mein innerer Gegenpol: ein selbstberuhigender, fast schelmischer Humor, der mir signalisiert: „Ich lasse mich davon nicht verschlucken. Es gibt immer eine Wendung.“
Mein Unterbewusstsein balanciert also: Konfrontation mit etwas Abstoßendem und gleichzeitig die Fähigkeit, mich innerlich zu entlasten.
Symbolisch: Kollektive Unruhe → aber Hoffnung bleibt.
Trump ist nicht nur eine Person, sondern ein Symbol für die Spaltung der Welt: Machtspiele, Ego, Chaos, aber auch die Fähigkeit, ganze Massen in Bewegung zu setzen.D as Unwohlsein verweist auf die Gefahr dieser Kräfte. Der Satz hingegen klingt wie eine archetypische Botschaft: „Trotz aller Umbrüche, Chaos, Streitigkeiten – am Ende wird ein Ausgleich geschaffen.“
Es ist, als ob dein Traum die kollektive Angst vor Machtmissbrauch spiegelt, aber gleichzeitig eine archetypische Hoffnung einspeist, dass die Geschichte am Ende auf Heilung zuläuft.
Tagesaktuell: Verarbeitungsprozesse
Und ja, Trump ist in den Nachrichten ja allgegenwärtig. Selbst wenn man sein Gesicht nicht sehen will, so ploppt es doch ständig irgendwie auf. Nachrichten oder Diskussionen, in denen Trump (oder ähnliche Gestalten) eine Rolle spielen, laufen auch unbewusst im Hinterkopf, selbst wenn man sich nicht daran beteiligt. Man mach sich selbst auch so seine Gedanken, auch wenn man nicht alles an die Welt herausgibt. Und mein Gehirn greift das Bild auf, weil es emotional geladen ist. Gleichzeitig reagiert mein Inneres fast ironisch: „Ja, ja, egal was da noch alles kommt – am Ende wird’s schon gut.“
Das könnte - wenn man eine kritische Botschaft in Träumen sucht, ein Hinweis sein, dass ich mich nicht zu sehr in die Schlagzeilen hineinziehen lassen sollte. Mein Traum kommentiert wie mit einem Augenzwinkern: "Lass dich nicht verstricken, am Ende bleibt das Leben größer als jede Schlagzeile."
Glaubensperspektive: „Das letzte Wort ist nicht das Bedrückende, sondern die Zusage des Guten.“
Ja, seit meinem Sterbenstraum auf der Parkbank (du wirst auf meine Epigenius-Seite weitergeleitet) ist mein Glauben wieder reaktiviert worden. Daher nehme ich das hier auch mit auf. Das Unwohlsein über das Gesicht kann man lesen wie ein Bild des „Antichristlichen“, also das, was Macht an sich reißt und sich selbst erhöht. Das „schelmisch-befreiende“ Wort dagegen trägt den Klang von Gottes Zusage: „Am Ende wird doch alles gut.“ Das liest sich wie eine Variation von Offenbarung 21: „Gott wird abwischen alle Tränen.“
Mein Traum könnte also ein kleines Omen sein: Auch wenn die Welt Gesichter zeigt, die mich erschrecken, bleibt das letzte Wort nicht bei ihnen. Es liegt bei Gott und dort ist die Verheißung gut, denn es endet nicht mit der Apokalypse. Es endet mit dem 1000-jährigen Reich Christus.
Das Problem mit der klassischen Traumdeutung: Das Symbol des "Präsidenten"
Interessanterweise sieht auch die traditionelle Traumdeutung das Symbol "Präsident" als Hinweis auf schwierige Lebensphasen, auf Machtfragen und auf moralische Instanzen. Auf https://traum-deutung.de/praesident/ ist z.B. zu lesen:
"Das Sehen eines Präsidenten gilt in der allgemeinen Traumdeutung grundsätzlich als ungünstiges Zeichen für die eigene Zukunft. Der Betroffene befindet sich im Leben zurzeit in keiner leichten Phase. Es erwartet ihn Ärger in unterschiedlichen Angelegenheiten. Zudem stellen sich dem Träumer derzeit viele Probleme in den Weg, für die es Lösungen zu finden gilt. Der Träumende sollte sich jedoch bereits im Vorfeld darauf einstellen, dass es nicht für jede Schwierigkeit einen Ausweg geben kann. In manchen Dingen wird er mit Enttäuschungen leben müssen."
Nimmt man diese Deutung ernst, könnte ich sagen: „Da kommt wohl etwas auf mich zu.“ Und gleichzeitig höre ich in meinem Traumfetzen die Botschaft meines Unterbewusstseins: „Am Ende wird doch alles gut.“ Das ist wie ein stiller Hinweis: „Pack besser den Regenschirm ein, wenn du nach draußen gehst, aber zu Hause wartet schon die heiße Tasse Schokolade.“
Genau hier liegt mein Problem mit solchen pauschalen Aussagen über die eigene Zukunft:
Werden allen durch die Ankündigung die Tatsache der aufkommendne Schwierigkeiten diese nicht zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung.
Oder legt mir dieses Deutung nicht schon den Fokus auf Probleme, die ich so vielleicht gar nicht also solche wahrnehmen würde. Das ist ein ähnlicher Effelt, wenn man einen Kinderwunsch hat, und plötzlich sieht man überall schwanger Frauen.
Beides gefällt mir nicht. Denn die Aussage, ein Präsident stehe für aufkommende Probleme, impliziert, dass ich zwangsläufig mit Problemen zu rechnen habe und diese dadurch vielleicht unbewusst noch verstärke.
DU bist der, der dem Traum die Bedeutung gibt!
Keine anderer kann dir sagen, was dein Traum wirklich bedeutet. Bedeutet! Da steht Bedeutung schon drin! Und diese lasse ich mir für mein eigenen Leben nicht aus der Hand nehmen und auch nicht über das Hintertürchen vermitteln. Und diese lasse ich mir nicht aus der Hand nehmen – auch nicht durch ein Hintertürchen.
Und mal ehrlich: Gibt es überhaupt Zeiten, die völlig unproblematisch sind?
Was nehme ich also aus diesem winzigen Traumfetzen mit?
Auch Traumfetzen deuten kann Ressourcen für den Alltag sichtbar machen. In meinen Fall: ich darf auch einfach mal mit den Schultern zucken, wenn ich das Gesicht sehe.
Resilienz zeigt sich oft darin, dass am Ende eine positive Wendung erscheint und ich trage diese Resilienz in mit. So geht nicht jeder Traum aus, aber wenn eine Botschaft mal so klar ist, dann nehme ich sie dankbar an und macht mir daraus ein Schild, damit ich das nicht vergesse!
Solche Sätze darf man annehmen, ohne sie zu zerpflücken. Man könnte den letzten Satz bis zur Selbstzerstörung seiner positiven Aussage zerlegen, aber man muss es nicht. Was mit mir in Resonanz geht, ist das, was mir dieser Traum sagen will, und das Ende, mit diesem befreiend-schelmischen Gefühl, das darf ich so stehen lassen. Und es fühlt sich richtig an.
ich habe mal wieder in den Traumlexikas einen Barnum-Effekt erkannt: die Tendenz von Menschen, sehr allgemeine Aussagen (z. B. in Horoskopen, Traumdeutungen, Persönlichkeits-Tests) als persönlich zutreffend zu empfinden. Und damit bin ich wieder einen Schritt aus, aus der Fremdbestimmtheit.
Man sieht also: Ganz gleich, wie man einen Traum oder auch nur ein Fragment deutet – am Ende ergibt sich ein rotes Band. Konfrontation mit Unruhe und Macht, gefolgt von einer Auflösung in Hoffnung und stets verbunden mit einem Lerneffekt für die Persönlichkeitsentwicklung. Daher danke ich dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, dass er mich mit seinem besonderen Konterfei in dieser Nacht beehrt hat und so dazu beitrug, mich ein Stück weiterzuentwickeln.
Träume können Botschaften sein, können vieles bedeuten, können Omen sein, innere Weisheiten oder hinterlassen große Fragezeichen in uns. Und manchmal geben sei einem eine unerschütterliche Gewissheit: alles wird gut.
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